31.05.2023 bis 18.06.2023
Von Dawson Creek bis Whitehorse
Der Alaska Highway wurde während des zweiten Weltkriegs gebaut, um die angrenzenden Vereinigten Staaten über Kanada mit Alaska zu verbinden. Der Highway beginnt in Dawson, Mile 0, und verläuft über Whitehorse nach Delta Junction in Alaska.
In Dawson Creek gibt es ein sehr informatives Visitor Center zum Bau des Alaska Highway neben einer Ausstellung zum Leben der Menschen und eine Ausstellung zum Thema Wildlife.
Als der Alaska Highway 1942 fertig gestellt wurde, war er ca. 2.700 Kilometer lang. Durch den fortlaufenden Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, Abschnitte wurden neu verlegt und begradig, ist er jetzt nur noch 2.232 Kilometer lang. Einst eine raue und herausfordernde Straße ist er heute auf seiner gesamten Länge asphaltiert.
Am 6. Februar 1942 wurde der Bau des Alaska Highways beschlossen. Offizieller Baubeginn erfolgte dann am 9. März 1942, nachdem Hunderte von Baumaschinen in den nordöstlichen Teil von British Columbia, in der Nähe von Meile 0 bei Dawson Creek transportiert wurde. Um den engen Zeitplan erfüllen zu können, schaffte die Armee mit schwerem Gerät eine Schneise durch die Wildnis. Etwa acht Kilometer pro Tag kamen sie voran. Die Eröffnung konnte noch im gleichen Jahr am 21. November 1942 erfolgen. Eine unvorstellbare Leistung, wenn man dann auch noch die Bedingungen bedenkt unter denen die Straße gebaut wurde.
Unsere Route von Dawson Creek zum Muncho Lake.
31. Mai 2023 nach 34 km bei Bob in seinem Garten, man kann es auch Park nennen (so riesig ist das Grundstück).
Bei Kilometer 215 auf dem Alaska Highway, haben wir unsere erste Bärenfamilie gesehen.
01. Juni 2023 nach 343 km neben dem Alaska Higway, am Prophet River Airfield, in einem Waldstück.
In Ford Nelson, ein kurzer Stop im Visitor Center, für Informationen bezüglich der Brände. Danach eine kurze leckerer Kaffee Pause mit den besten Cinnamon Rolls.
02. Juni 2023 nach 358 km, neben dem Alaska Higway bei Kilometer 704, am Stones‘s Sheep Trail, weil der erste Campingplatz am Muncho Lake belegt war.
03. Juni 2023 nach 5 km, zwei freie Stellplätze auf dem MacDonald Campground, direkt am Muncho Lake gefunden.
Vom letzten Stellplatz aus waren es nur wenige Kilometer nach Dawson Creek. Dort steht der Startpunkt für den Alaska Highway, Mile 0. Auf diesem Platz konnten wir gut Parken und nebenan das Visitor Center besuchen. Dort gab es ein sehr gut sortiertes Informationsregal. In dem Gebäude befindet sich links eine Ausstellung zum Wohnen in der Vergangenheit und rechts geht es in die Räume in denen man über die Tierwelt informiert wird. Im hinteren Teil steht der Bau des Alaska Highways im Fokus. Ein Besuch lohnt sich sehr. Im Anschluss folgte ein kleiner Spaziergang durch die Straßen von Dawson Creek. Zurück am Bruno sprach uns ein Kanadier an und mit den üblichen Fragen (woher, wohin etc.) kamen wir ins Gespräch. Er stellte sich als Bob vor und fragte uns wo wir heute hin fahren. Als wir ihm unseren nächsten Übernachtungsplatz auf der Karte zeigten, meinte er, dass er einen besseren kennt und lud uns zu sich nach Hause ein. Seine Frau fragte gleich ob wir Wein oder Bier mögen. Wir folgten ihm aus Dawson Creek raus und nach wenigen Kilometern standen wir auf seinem Grundstück, das die Größe eines Parks hatte.
Nachdem wir die Autos abgestellt hatten lud er uns in sein Gartenhaus ein. Dort standen die roten kanadischen Stühle und diese waren am Ende vom Nachmittag / frühen Abend auch alle besetzt. Es ist anscheinend Tradition, dass sich Freunde und Nachbarn um 17 Uhr bei Bob im Garten auf ein Bier treffen. Und so waren wir an diesem Tag im Mittelpunkt des Interesses. Etwas später holte Bob sein Quad und fuhr mit Jakob eine Runde durch den Garten, Mani und Steffen bekamen Oldtimer gezeigt und es war ein sehr schöner Nachmittag. Wie versprochen, läutete am nächsten Morgen im 8 Uhr die Glocke auf der Veranda und der frisch gebrühte Kaffee stand bereit. Nach einem morgendlichen Plausch verabschiedeten wir uns herzlich und es ging weiter. Es war wieder einmal unbeschreiblich, wie viel Gastfreundschaft wir erfahren haben.
Je weiter wir auf den Alaska Highway befuhren, je mehr veränderte sich die Landschaft um uns herum. Es wurde einsamer und immer schöner. Mein Highlight an diesem Tag war das Sehen einer Bärenfamilie, vor allem die beiden Kleinen. Als sie uns hörten haben sie sich schnell Richtung Wald in Sicherheit gebracht und ich war super glücklich sie noch gesehen zu haben. Die Bärenmama blieb wenige Sekunden stehen um zu schauen was passiert und folgte dann ihren Kleinen.
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt fort und die Luft wurde immer rauchiger. In Fort Nelson erkundigten wir uns nach der aktuellen Feuersituation für unsere weitere Strecke und die Website firesmoke.ca gab die entscheidende Info, es wird schlimmer. Damit wurde der Plan, mit einer Zwischenübernachtung an den Muncho Lake zu fahren geändert und wir entschieden uns, so weit zu fahren bis die Luftqualität besser wird. Es ist unangenehm ständig diese rauchige Luft zu atmen. Je weiter wir fuhren umso besser wurde es aber. In der Tetsa River Lodge machten wir eine sehr leckere Kaffeepause mit den sehr guten Cinnamon Rolls. Neben dem urigen Café und Geschäft dort, gibt es einen kleinen Campground und eine Tankstelle. Jetzt waren wir nur noch wenige Kilometer vom Muncho See entfernt, jedoch war der erste Campground mit seinen wenigen Stellplätzen belegt. Einen Übernachtungsplatz fanden wir am Einstieg vom Stone‘s Sheep Trail. Wenige Kilometer weiter konnten wir einen Tag später am MacDonald Campground einen Platz direkt am See für mehrere Tage finden.
Der Muncho Lake hat eine tief jadegrüne Färbung und liegt mitten in einer wunderschönen Bergkulisse. Die umliegenden Gipfel erreichen eine Höhe von ca. 2000 Meter. Das Highlight war einen Elch im Wasser schwimmen zu sehen, leider gibt es davon kein Bild. Der Muncho Lake ist ca. 12 Kilometer lang, 6 Kilometer breit und an seine tiefste Stelle hat 223 Meter. Er liegt bei Kilometer 681 des Alaska Highways, auf 820 Metern Höhe.
Der MacDonald Campground hat keinen Service wie Wasser, Strom etc., aber ansonsten alles was ein perfekter Stellplatz braucht. Eine wunderschöne Lage, er liegt am Nordostufer und gehört zum Muncho Lake Provincial Park. Abends kommen die Rancher für die Bezahlung und Informationen vorbei. Es waren perfekte drei Tage.
Unsere Route vom Muncho Lake zu Watson Lake
06. Juni 2023 nach 57 km auf dem Campground bei den Liard River Hot Springs.
Kurzer Aufenthalt auf dem Weg nach Watson Lake am Whirlpool Canyon. Mittagspause an Allens Lookout. Ein weiterer Stopp an der Provinzgrenze zu Yukon.
08. Juni 2023 nach Watson Lake. 222 km nach dem Campground bei den Liard Hot Springs lag der Übernachtungsplatz am Fluss Liard.
Weiter ging es auf dem Alaska Highway zu den Liard River Hot Springs, welche bei Kilometer 765 liegen. Hier gibt es einen Campground im Provincial Park, der sich morgens schnell füllt. Deshalb waren wir froh, zwei freie Plätze zu bekommen. Es sind die zweitgrößten natürlichen heißen Quellen in Kanada und es ist sehr entspannend und wohltuend sich darin aufzuhalten. Auf dem Weg zu den Quellen begegneten wir einen Elch, der sich in den Warmwassersümpfen auch sehr wohl fühlte. Wir blieben zwei Nächte und genossen dieses warme Wasser.
Als wir am Donnerstag den Campground verließen, begegneten uns nach wenigen Kilometern eine Bissonherde auf dem Highway. Unseren ersten Stopp Richtung Watson Lake kam ca. 65 Kilometer später am Whirlpool Canyon. Dieser bietet einen guten Blick auf den Liard River, wo durch das durch die Schlucht strömende Wasser Fels- und Holzschutt hochgeschleudert wird.
Unsere Mittagspause verbrachten wir am Allen‘s Lookout. Man hat von hieraus einen tollen Blick auf den Liard River.
An diesem Tag überquerten wir die Grenze zum Yukon, ein bergiges und wenig besiedeltes Gebiet mit ca. 44.000 Einwohnern. Yukon ist das kleinste und westlichste der drei Territorien Kanadas. Die Hauptstadt von Yukon ist Whitehorse, wo auch der Fluss Yukon durchfließt. Auf dem Willkommens Schild steht „LAGER THAN LIFE“, das Tourismusmotto von Yukon. Der Tourismus ist stark abhängig von seiner natürlichen Umgebung. Es gibt viele Ausrüster und Anbieter für Aktivitäten wie Kanu-/Kajakfahren, Wandern, Skifahren, Eisklettern etc.
Und dann kam unser eigentliches Ziel, Watson Lake mit seinem Sign Post Forest, dem Schilderwald. Hier kann man sehr viel Zeit verbringen um Schilder zu entdecken von Städten die sich sehr heimisch anfühlen oder auch bekannt sind. Der Sign Forest wurde 1942 von einem heimwehkranken GI des United States Army Corps of Engineers gegründet, der am Alaska Highway arbeitete und ein Schild mit dem Namen seiner Heimatstadt und der Entfernung aufstellte. Andere folgten ihm und so wird diese Tradition bis heute fortgeführt, inzwischen sollen es über 100.000 Schilder sein. Unser Nummernschild durfte da natürliche auch nicht fehlen. Der Besuch im Visitor Center war informativ und sehr nett.
Unseren Übernachtungsplatz fanden wir direkt am Liard River.
Unsere Route von Watson Lake nach Whitehorse
Am 09. Juni einen kleinen Trail zu den Rancheria Falls mit anschließendem Cinnamon Rolls Stopp bei Johnson’s Crossing.
Nach 222 km am Squan Lake, ca. 30 km nach Johnson’s Crossing, einen Übernachtungsplatz gefunden.
Ankunft am 10. Juni in Whithorse, nach 107 km, auf dem RV HI Campground.
Nach einer ruhigen Nacht direkt am Fluss (leider mit vielen Stechfliegen), ging es für uns weiter auf dem Alaska Highway. Unser Mittagsstopp an den Rancheria Falls war gut für einen kleinen Spaziergang um sich ein bisschen zu bewegen. Es gab einen großen Parkplatz mit allem was Reisende so brauchen (Müllentsorgung etc.), nicht immer so einfach zu finden. In Watson Lake wurde uns Johnson’s Crossing für eine Kaffeepause empfohlen, vor allem wegen den Cinnamon Rolls, was wir natürlich auch machten. Johnson’s Crossing liegt am Alaska Highway, direkt nach der Teslin River Brücke, 127 km südlich von Whitehorse. Man überquert die Brücke und ist dann bereits in dem Ort mit 15 Einwohnern und 8 Häusern. Es gibt neben dem Café eine Zapfsäule, einen RV Park, ein Motel und es stehen viele alte zum Teil dem Verfall ausgesetzte, Auto‘s und LKW‘s herum. Irgendwie cool.
Am nächsten Mittag erreichten wir Whitehorse und bevor wir auf dem Campingplatz gefahren sind, füllten wir unsere Vorräte auf. Da ging es zuerst in eine deutsche Bäckerei mit dem Namen Alpine Bakery, direkt in Whitehorse, in der eine Verkäuferin aus Schweinfurt arbeitet. Das war neben dem sehr leckeren Brot eine nette Begegnung.
Whitehorse, die Hauptstadt des Yukon-Territoriums in Kanada hat ca. 25.000 Einwohner. Von Frankfurt aus geht einmal pro Woche ein Direktflug und man trifft hier einige deutsche Touristen. Unser Campingplatz in Whitehorse hat eine Mietstation von CanaDream dabei und so war es auch ein bisschen ein Durchgangscampingplatz für Ankommende und Abreisende Touristen oder von bzw. aus Alaska kommenden Reisende. Man kann Ent- und Versorgen, seine Wäsche und seinen Camper waschen und seine Lebensmittelvorräte auffüllen. Wir machten hier eine Woche Pause vom Reisen und erledigten so einiges an Reinigung und Organisation ToDo‘s. Vom Campingplatz aus fährt ein Bus direkt in die Stadt, was wir auch zwei Mal nutzten. Dort gibt es neben dem MacBride Museum welches ein geschichtliches Museum ist, auch die SS Klondike zu sehen. Eines der wenigen verbliebenen dampfbetriebenen Schaufelraddampfer in Kanada. In einem restaurierten Bahnhofsgebäude ist der Ticketschalter für den White Pass untergebracht. Eine Schmalspurbahn die Skagway in Alaska mit Whitehorse im Yukon durch eine reizvolle Landschaft verbindet. Am Donnerstag waren wir auf einem Farmer Markt, hier gab es unterschiedliche regionale Produkte zu kaufen. Es war wie ein großes Familienfest in einem Parkgelände. An einem Tag machten wir einen kleinen Motorradausflug ins Hinterland von Whitehorse, d.h. Schotter- und Sandpiste. Dort konnten wir auch einen Weißkopfseeadler in Ruhe beobachten. Am Sonntag, den 18. Juni verabschiedeten wir uns von Julia, Steffen, Jakob und Philip um uns auf den Weg zum Dempster Highway zu machen.
Comments