11. bis 16. Oktober 2022
Nachdem das Wetter sonnig und angenehm war, wollten wir uns draußen bewegen. Der Nationalpark Stabbursdalen lag nicht mal 100 km von unserem Standort entfernt. Wir fuhren zuerst ins Besucherzentrum, dort gab man uns eine Karte und eine kurze Wegbeschreibung. Der Nationalpark Stabbursdalen ist 747 Quadratkilometer groß und nach Reiseführer, der nördlichste Kiefernwald der Welt. Er liegt in der Finnmark und unser Ziel war der Stabbursfossen, ein nicht sehr hoher aber schöner Wasserfall. Der Wanderweg geht direkt vom Stellplatz aus los, den man aber erstmal finden muss.
Das Besucherzentrum liegt an der E6 und man fährt ca. 2 km Richtung Süden. Dann kommt die Abbiegung nach rechts und man hat eine ca. 6 km lange Anfahrt vor sich, auf nicht asphaltiertem Weg. Am Ende ist ein toller Stellplatz mit viel Platz, Toilette und Grill. Gleich am Platz ist ein Hinweisschild mit 2 Wanderungen, zum Einen der Binalvarri (rot) 🟥. Ein Gipfel im Stabbursdalen Nationalpark mit einer Höhe von 340 Meter. Die Entfernung beträgt 7,5 km lt. Schild und zum
Stabbursfossen (blau) 🟦mit 5 km. Die Wanderwege laufen am Anfang zusammen und teilen sich nach ca. 3 km. Es sind immer wieder Farbmarkierungen auf dem Weg zu sehen, so dass man sich gut orientieren kann.
Datum: 11.10.2022
Distanz: 88 km
Stellplatz: 9710 Norway
Koordinaten:N 70° 8‘ 59‘‘ E 24° 46‘ 58‘‘
Die Übernachtung an solchen Plätzen ist besonders. Gestern Meeresrauschen und heute die Geräusche vom Wald. Für mich immer wieder schön, an solchen Orten stehen zu können.
Datum: 12.10.2022
Distanz: 253 km
Stellplatz: 216 Fylkesveg 364 in 9161 Burfjord
Koordinaten: N 69° 56‘ 27‘‘ E22° 2‘ 46‘‘
Nach dem Besuch in Stabbursdalen Nationalpark war unser nächstes große Ziel, nach dem Nordkap, die Stadt Tromsö. Die knapp 550 km fuhren wir über drei Tage an. Es ist schön, ohne Zeitdruck unterwegs sein zu können. So fuhren wir bis nach Burfjod auf einen Stellpatz direkt am Fjord.
Und an diesem Abend war es doch tatsächlich möglich, Polarlichter einzufangen. Es verlangte einiges an Recherche und Versuchen ab bis es zu diesen Bildern kam. Mein Lieblingspolarfoto ist dass, in dem ein Flugzeug durchfliegt, man sieht es an dem geraden hellen Strich am Himmel.
Datum: 13.10.2022
Distanz: 176 km
Stellplatz: Laplassen 14 in 9143 Skibton
Koordinaten: N 69° 22‘ 57‘‘ E 20° 16‘ 6‘‘
Die Fahrt entlang der E6 ist sehr abwechslungsreich. Wenn ich da so sitze und aus dem Fenster schaue ist das zeitweise wie eine Naturdokumentation. Man fährt an Fjorde vorbei, verschneiten Bergen und zahlreichen Aquakulturen. Sie sind in Norwegen ein wichtiger Wirtschaftszweig und das Land ist der größte Produzent für Atlantischen Lachs weltweit. Meist werden Fische in Netzgehegen vor der Küste oder wie bei der Fahrt gesehen, in den zahlreichen Fjorden gezüchtet. Leider war es uns nicht möglich eine Aquakulturfarm zu besichtigen. Ab Oktober wird es für Touristen nicht mehr angeboten, weil dann viele Schulklassen kommen.
Datum: 14.10.2022
Distanz: 119 km
Campingplatz: Tromso Camping * Arthur Arntzens VEG 10 * 9020 Tromsdalen
Der Campingplatz liegt gut um die meisten Sehenswürdigkeiten in Tromsø fussläufig zu erreichen. Die Ausstattung ist sehr gut, im Prinzip alles da was man braucht. Neben den üblichen Serviceleistungen wie Duschen, Toilette, Kochen, Spülen, Ver- / Entsorgung, Waschen und Trocknen gibt es außerdem ein kleines Restaurant in dem man z.B. frühstücken kann sowie eine Sauna. Es besteht die Möglichkeit sich eine Unterkunft zu mieten, für alle die ohne Zelt oder Camper anreisen.
Nachdem das Wetter so toll war, beschlossen wir eines der Highlights in Tromsø noch am Ankunftstag zu machen. 2 km zu Fuß und wir waren am Fuße des Storsteinen, dem Hausberg von Tromsø. Der Berg erreicht eine Höhe von 421 Metern und bietet eine super schöne Aussicht über Tromsø und Umgebung. Fjellheisen ist der Name der Seilbahn die einen entspannt noch oben bringt. Wir haben einige Sportler*innen gesehen die den Weg nach oben gejoggt und nach unten gelaufen sind. Respekt!!! Die Seilbahn fährt täglich im 30 Minuten Takt und benötigt 4 Minuten bis zur Bergstation. Die Gondeln können 28 Personen mitnehmen. Oben angekommen gibt es eine Aussichtsplattform, ein kleines Restaurant und einen fantastischen Ausblick.
Weiter Informationen im Internet unter fjellheisen.no
Am Samstag ging es bei gleichem schönen sonnigem Wetter zu Fuß nach Tromsø. Wir wollten das Polarmuseum besichtigen, das Polstjerna Schiff uns anschauen, die Ølhallen der Brauerei Mack sehen und unsere Gedenkkerzen in der Eismeerkathedrale anzünden. Anhand der Karte kann man gut erkennen, dass alles sehr nah zusammen liegt. Zum ersten Top dem Polarmuseum sind es vom Campingplatz (CP) aus ca. 3 km zu laufen.
Das Polarmuseum ist in einem Speicherhaus aus dem Jahr 1830 untergebracht. Es wurde am 18. Juni 1978 zum 50. Todestag des Polarforschers Roald Amundsen eröffnet. Es erzählt Geschichten von den Expeditionen in die extremen Polarregionen. Anhand von historischen Fotografien und Ausrüstungsgegenstände erfährt man einiges aus der Zeit der ersten Polarforschungen, neben Eisbärenjagd und Robbenfang, sowie über Pol-Pioniere und ihr Leben im Eis. Das Museum hat täglich geöffnet. Weitere Informationen im Internet unter Polarmuseum.no.
Die Eismeerkathedrale ist 23 Meter hoch und will die Natur des Nordlands darstellen. Der Architekt symbolisiert mit den unsymmetrischen Dachlinien eine Gletscherspalte und die Glasflächen zwischen den Betonpfeilern stehen für Polarlichter und Mitternachtssonne. Die Kirche wurde 1965 erbaut und war in den ersten sieben Jahren an der Stirnwand verglast, was die Kirchgänger dazu veranlasste eine Sonnenbrille zu tragen. Darauf hin wurde ein Mosaikfenster gebaut, welches von der Fläche das Größte in Europa ist. Öffnungszeiten und Eintrittspreise kann man unter ishavskathedralen.no nachlesen. Wir besuchten die Kirche und zündeten dabei unser Gedenkkerzen an. Eine 🕯 Kerze für Familie und eine 🕯 Kerze für Freunde.
Die Polstjerna ist ein Robbenfängerschiff aus dem Jahr 1949 und in einem Glasbau zu besichtigen. Zum Zeitpunkt unseres Besuches war sie wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Man kann auf diesem Schiff etwas über die Arbeit an Bord erfahren und es gibt einen Film über die Polarforscher.
Die Brauerei Mack, gegründet 1877 und die nördlichste Brauerei der Welt, kann man besichtigen inkl. einer kleinen Verköstigung. Die Ølhallen haben auch einen Shop indem man, neben Erinnerungen und allerlei Biersorten, die Zutaten kaufen kann welche man benötigt um sich ein Bier zu brauen.
Am Abend gab es dann nochmal eine Lightshow am Himmel. Das Polarlicht, das Nordlicht oder die Aurora borealis, drei Namen für ein außergewöhnlich schönes Phänomen bei Dunkelheit.
Comments